Eine Versicherung ist keine “Flatrate”. Wer zu viele Schäden einreicht, schadet dem Kollektiv und wird daher von den Versichereren über kurz oder lang auch “rausgeworfen”. Danach wird es schwierig, einen neuen Schutz zu finden. Von daher gilt es, genau zu überlegen, ob man einen Schaden wirklich einreichen muss oder ob man es aus eigener Tasche zahlt.
Allgemeines
Eine Versicherung sollte dann abgeschlossen werden, wenn existenzielle Risiken nicht alleine getragen werden können (oder man möchte es einfach nicht).
Eine Versicherung bildet das Grundprinzip der kollektiven Riskoübernahme ab: viele zahlen einen Betrag in einen Topf ein, um bei Eintreten eines Schadens ein Schadenausgleich zu erhalten. Die Versicherer schauen intern natürlich, wie sich die Schadenquote entwickelt. Wird diese bei einem Kunden auffällig, kann die Kündigung durch die Versicherung drohen.
Einen Schaden von 200-300 EUR kann man in der Regel auch selbst zahlen, ohne dass es existenziell gefährlich wird. Wir empfehlen daher, in dieser Größenordnung lieber selbst zu zahlen und die Schadenquote zu schonen. Die Versicherung würde natürlich auch zahlen, aber es kann immer auch passieren, dass danach die Kündigung ausgesprochen wird.
Eine Versicherung muss sich nicht “lohnen”
Der Gedanke, dass man ja schon so viel eingezahlt hat und man auch mal was herausholen möchte ist zwar leider verbreitet, aber falsch. Wenn ich jahrelang gezahlt habe und nie einen Schaden habe, sollte ich lieber froh sein, dass es so ist. Wer mit dem Gedanken herangeht, dass eine Versicherung sich lohnen soll, wird langfristig an irgendeinem Punkt Probleme bekommen.
KFZ Versicherung: aufpassen
Bei der KFZ Versicherung steigt bekanntermaßen der Beitrag oft, wenn man einen Schaden einreicht. Das hängt damit zusammen, dass ein Schadensfreiheitsrabatt sich verringert. Hier gilt es also zu überlegen und bei Bedarf auch anzufragen, ob es mehr lohnt, den Schaden einzureichen oder ob die Beitragssteigerung danach höher ausfällt.
Geld sparen beim Beitrag
Wenn man ohnehin nur größere Schäden einreichen möchte, kann man auch von vornherein eine Selbstbeteiligung in den Vertrag einbauen. Dann reduziert sich der Beitrag und im Schadenfall wird die Leistung um den Selbstbehalt gekürzt. Ob sich das lohnt, können wir bei Abschluss prüfen.
“Kann man das über die Versicherung laufen lassen?”
In der Regel ist damit gemeint, einen Schaden so zu fingieren, dass es (hoffentlich) von der Versicherung bezahlt wird.
Versicherungsbetrug erfüllt den Straftatbestand des Betrugs gemäß § 263 Strafgesetzbuch (StGB).
Ich werde mich als Versicherungsmakler selbstverständlich nicht an Versicherungsbetrug beteiligen. Dementsprechend ist von mir dazu keine Beihilfe zum Betrug zu erwarten.