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Versicherbarkeit von älteren Gebäuden

Versicherbarkeit von älteren Gebäuden in der Wohngebäudeversicherung

Ältere Gebäude stellen bei der Wohngebäudeversicherung oft ein Problem dar. Versicherer sehen unsanierte Immobilien als ein höheres Risiko, was dazu führen kann, dass der Abschluss einer Versicherung entweder erschwert oder nur unter bestimmten Bedingungen möglich ist.

Dieser Artikel erklärt:

  • Warum ältere Gebäude schwer zu versichern sind
  • Was Versicherungen in der Regel fordern
  • Was Gewerke sind und welche Rolle sie spielen

Warum ältere Gebäude schwer zu versichern sind

Gebäude, die älter sind und keine umfassenden Sanierungen erfahren haben, gelten aus Sicht der Versicherer als risikoreich. Das liegt vor allem daran, dass bei unsanierten Häusern häufiger Schäden auftreten können.

Typische Risikofaktoren:

  • Veraltete Elektroinstallationen: Diese stellen ein erhöhtes Brandrisiko dar.
  • Undichte oder beschädigte Wasserleitungen: Ein häufiges Problem, das Wasserschäden begünstigt.
  • Schwache Bausubstanz: Alte Dächer oder Fassaden sind anfällig für Sturm- und Witterungsschäden.
  • Überalterte Heizungsanlagen: Diese sind ineffizient und potenziell unsicher.

Ein Gebäude ohne Modernisierungen entspricht in der Regel nicht den aktuellen technischen Standards, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Schäden steigt. Viele Versicherer lehnen es daher ab, solche Immobilien zu versichern, oder setzen eine umfassende Sanierung voraus.

Was Versicherungen in der Regel fordern

Um ein älteres Gebäude versichern zu können, verlangen viele Versicherer Nachweise über die Modernisierung bestimmter Gewerke. Diese Gewerke umfassen zentrale Bauteile und Systeme eines Gebäudes, die für die Sicherheit und Funktionalität entscheidend sind.

Anforderungen an Sanierungen:

  • Elektroinstallation: Die Leitungen, Sicherungen und Schaltkästen müssen erneuert und den aktuellen Sicherheitsstandards angepasst sein.
  • Wasserleitungen: Alte oder anfällige Rohre sollten ersetzt werden, um Leitungswasserschäden zu vermeiden.
  • Heizungsanlage: Veraltete Heizsysteme (z. B. alte Ölkessel) müssen gegen moderne Anlagen ausgetauscht werden.
  • Dach und Fassade: Schäden müssen behoben werden, um das Gebäude vor Sturm oder Feuchtigkeit zu schützen.
  • Fenster und Türen: Beschädigte oder undichte Elemente sollten ausgetauscht werden.

Nachweise:

Versicherer fordern häufig:

  • Rechnungen von Fachfirmen
  • Fotos der sanierten Bereiche
  • Berichte über die durchgeführten Arbeiten

Einige Versicherungen legen zudem fest, dass diese Sanierungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums (z. B. 20 bis 30 Jahre) erfolgt sein müssen.

Was sind Gewerke?

Der Begriff Gewerke bezeichnet die verschiedenen technischen und baulichen Bereiche eines Gebäudes, die bei der Errichtung, Modernisierung oder Instandhaltung eine Rolle spielen.

Beispiele für wichtige Gewerke:

  • Rohbauarbeiten: Dach und Fassade
  • Elektroinstallation: Leitungen und Sicherungen
  • Sanitär- und Heizungsanlagen: Wasserleitungen, Heizsysteme
  • Innenausbau: Fenster, Türen, Böden

Die Qualität und der Zustand der Gewerke sind entscheidend dafür, wie Versicherer das Risiko eines Gebäudes bewerten.

Unterschied zwischen Renovierung, Sanierung und Modernisierung

Die Begriffe Renovierung, Sanierung und Modernisierung werden häufig verwechselt, beschreiben aber unterschiedliche Arten von Maßnahmen. Der Hauptunterschied liegt in den Zielen und dem Umfang der Arbeiten.

1. Renovierung – „Schönheitsreparaturen“

Ziel der Renovierung ist es, den optischen Zustand eines Gebäudes oder einer Wohnung zu verbessern. Dabei handelt es sich vor allem um Maßnahmen, die das Erscheinungsbild auffrischen, ohne die Substanz oder Funktionalität grundlegend zu verändern.

Beispiele:

  • Streichen oder Tapezieren von Wänden
  • Austausch von Bodenbelägen (z. B. Teppich durch Laminat)
  • Reparaturen kleinerer Schäden, wie das Ausbessern von Kratzern oder Rissen

🛠 Renovierung = Auffrischen und Verschönern

2. Sanierung – „Mängelbeseitigung und Instandsetzung“

Die Sanierung hat das Ziel, Schäden zu beseitigen und die ursprüngliche Funktionstüchtigkeit eines Gebäudes oder Bauteils wiederherzustellen. Dabei steht die technische Instandsetzung im Vordergrund, oft auch aufgrund von Sicherheitsrisiken oder gesetzlichen Vorgaben.

Beispiele:

  • Austausch alter Wasserleitungen, die undicht sind
  • Reparatur eines undichten Daches
  • Entfernung von Schimmel und Sanierung der betroffenen Wand
  • Behebung von Feuchtigkeitsschäden im Keller

🛠 Sanierung = Mängelbeseitigung und Sicherung der Gebäudesubstanz

3. Modernisierung – „Verbesserung und Anpassung an moderne Standards“

Modernisierungen zielen darauf ab, die Ausstattung oder Effizienz eines Gebäudes zu verbessern und es an heutige Standards anzupassen. Diese Maßnahmen steigern oft den Wohnkomfort und den Wert der Immobilie.

Beispiele:

  • Einbau moderner Heizungsanlagen oder Solaranlagen
  • Austausch von Fenstern durch energieeffiziente Varianten
  • Installation von Smart-Home-Technologien
  • Verbesserung der Dämmung, um den Energieverbrauch zu senken

🛠 Modernisierung = Aufwertung und Anpassung an heutige Standards

Unterschiede zusammengefasst

Kriterium
Renovierung
Sanierung
Modernisierung
Ziel
Optische Verbesserung
Beseitigung von Schäden
Verbesserung von Standards
Beispiel
Wände streichen
Austausch undichter Wasserleitungen
Neue Fenster für bessere Dämmung
Notwendigkeit
Meist freiwillig
Oft zwingend erforderlich
Freiwillig, aber lohnenswert
Fokus
Ästhetik
Funktionalität
Energieeffizienz und Komfort

 

Fazit

Ältere Gebäude, die nicht saniert wurden, gelten für viele Wohngebäudeversicherungen als erhöhtes Risiko. Versicherer fordern in der Regel Nachweise über die Sanierung zentraler Gewerke wie Elektrik, Wasserleitungen, Heizung, Dach und Fassade.

Eine regelmäßige Modernisierung dieser Bauteile ist entscheidend, um den Versicherungsschutz sicherzustellen.

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