Für die meisten Menschen ist ihr Haus oder ihre Wohnung die größte Investition ihres Lebens. Daher ist es umso wichtiger, dass das Gebäude optimal gegen Schäden abgesichert ist. Eine Wohngebäudeversicherung schützt dich vor vielen Schadensereignissen, die dein Eigenheim betreffen, wie zum Beispiel Feuer, Leitungswasser, Sturm oder Hagel.
Einige Versicherer bieten darüber hinaus den Schutz vor unbenannten Gefahren an – eine sinnvolle Erweiterung, die dich auch gegen unvorhersehbare und außergewöhnliche Risiken absichert. Doch was versteht man genau unter unbenannten Gefahren in der Wohngebäudeversicherung?
Was sind unbenannte Gefahren?
Unbenannte Gefahren sind Schadensereignisse, die in den Versicherungsbedingungen nicht ausdrücklich genannt sind, aber dennoch versichert sind. Während die „benannten Gefahren“ in den meisten Standardpolicen explizit aufgeführt sind, wie beispielsweise Feuer oder Blitzschlag, decken unbenannte Gefahren auch ungewöhnliche Schäden ab, die plötzlich und unerwartet auftreten und nicht direkt in der Police erwähnt werden.
Gerade bei einer Immobilie, die für die meisten Menschen die größte finanzielle Anschaffung darstellt, kann ein solcher erweiterter Schutz enorm wichtig sein. Ein schwerer Schaden am Gebäude kann sehr schnell enorme Kosten verursachen, die ohne entsprechenden Versicherungsschutz existenzbedrohend sein können.
Beispiele für unbenannte Gefahren in der Wohngebäudeversicherung
Unbenannte Gefahren betreffen in der Regel Schäden, die durch außergewöhnliche oder unvorhergesehene Ereignisse entstehen. Hier sind einige Beispiele, die durch unbenannte Gefahren abgedeckt werden können:
- Bei Starkregen staut sich Wasser auf dem Balkon oder der Dachterrasse, weil die Abflüsse blockiert sind, und das Wasser dringt durch eine undichte Balkontür ins Gebäude ein.
- Ein Herbststurm lässt Laub die Regenrinne verstopfen, sodass das Regenwasser nicht richtig abläuft und in die Hausdämmung eindringt, was zu Feuchtigkeitsschäden führt.
- Ein Marder oder Waschbär nistet sich im Dach ein und zerreißt die Dachdämmung, um einen warmen Platz für seine Jungen zu schaffen, wodurch erhebliche Schäden entstehen.
- Eine ausgefahrene Markise wird durch eine Windböe zerstört, obwohl die Windstärke unter 8 Beaufort lag und somit kein klassischer Sturmschaden vorliegt.
- Gegenstände wie ein umstürzender Baum oder ein losgerissener Strommast prallen gegen das Gebäude, wodurch Wände oder Fenster beschädigt werden.
- Eine Wildschweinherde dringt auf das Grundstück ein und richtet erhebliche Schäden an der Außenanlage und am Gebäude an, indem sie Zäune, Gartenmauern und Pflanzen zerstört.
- Ratten nisten sich im Dach ein, beschädigen die Dämmung und kontaminieren das Dachgebälk, was umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig macht.
- Durch Tiefflieger wird eine Dachpfanne vom Dach geweht, was zu Schäden an der Dacheindeckung führt oder sogar Risse in den Mauern verursacht.
- Erschütterungen durch nahegelegene Bauarbeiten, wie Tunnelgrabungen, führen zu plötzlicher Rissbildung in den Wänden des Gebäudes.
- Ein Meteoritenregen trifft das Gebäude und verursacht Beschädigungen an Dach, Fassade oder Fenstern, was ohne diesen erweiterten Schutz nicht abgesichert wäre.
Warum sind unbenannte Gefahren so wichtig?
Ein Gebäude ist eine langfristige und teure Investition. Wenn es zu einem unerwarteten Schaden kommt, können die Reparatur- und Wiederherstellungskosten sehr hoch ausfallen. Während klassische Wohngebäudeversicherungen benannte Gefahren wie Feuer oder Sturm abdecken, bieten sie oft keinen Schutz für ungewöhnliche Ereignisse, die nicht explizit in der Police aufgeführt sind.
Unbenannte Gefahren bieten hier einen entscheidenden Vorteil, denn sie sorgen dafür, dass auch solche Schäden abgedeckt sind, die zwar selten, aber potenziell extrem kostspielig sein können. Da der Preis für den Einschluss von unbenannten Gefahren in der Regel nur geringfügig höher ist als für eine Standardpolice, bietet dieser Zusatzschutz ein hohes Maß an Sicherheit für deine Immobilie.
Welche Schäden sind nicht abgedeckt?
Trotz des erweiterten Schutzes durch unbenannte Gefahren gibt es auch hier Ausschlüsse, die du beachten solltest. Typische Ausschlüsse betreffen:
- Vorsätzlich herbeigeführte Schäden
- Schäden durch Krieg, innere Unruhen oder Terroranschläge
- Schäden durch Kernenergie
- Normale Abnutzung oder Verschleiß des Gebäudes (z. B. Risse durch altersbedingte Abnutzung)
Lohnt sich eine Wohngebäudeversicherung mit unbenannten Gefahren?
Ja, der Einschluss von unbenannten Gefahren in deiner Wohngebäudeversicherung ist sehr empfehlenswert, insbesondere wenn man bedenkt, dass das Haus für die meisten Menschen das wertvollste Eigentum darstellt. Viele Schäden, die durch unbenannte Gefahren verursacht werden, sind unvorhersehbar und können erhebliche finanzielle Belastungen nach sich ziehen. Der Schutz durch eine Standardpolice könnte in solchen Fällen nicht ausreichen.
Mit einer Erweiterung um unbenannte Gefahren erhältst du einen umfassenderen Versicherungsschutz, der auch dann greift, wenn außergewöhnliche Ereignisse dein Haus beschädigen. Da solche Schäden in der Regel sehr teuer sein können, lohnt sich der zusätzliche Beitrag, um im Schadensfall nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben.
Fazit
Eine Wohngebäudeversicherung mit dem Einschluss von unbenannten Gefahren ist eine sinnvolle Ergänzung, die du ernsthaft in Erwägung ziehen solltest. Dein Haus ist wahrscheinlich die größte Investition deines Lebens, und es ist wichtig, dass es umfassend geschützt ist. Unbenannte Gefahren sichern dich gegen eine Vielzahl unerwarteter Risiken ab, die durch Standardversicherungen nicht gedeckt sind, und helfen dir, erhebliche Kosten zu vermeiden. Angesichts des hohen Werts deines Eigenheims und der vergleichsweise geringen Mehrkosten für diese Erweiterung ist dieser Schutz eine lohnenswerte Investition, die dir im Schadensfall große finanzielle Sorgen ersparen kann.
