Als Haus- und Grundbesitzer benötigst du eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung, um dich vor finanziellen Risiken zu schützen, die aus deiner Verantwortung als Eigentümer entstehen können. Diese spezielle Versicherung ist besonders wichtig, wenn du deine Immobilie vermietest oder anderen überlässt.
Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung deckt Schäden ab, die durch Mängel an deinem Haus oder durch Gefahrenquellen auf deinem Grundstück entstehen können. Als Eigentümer hast du eine sogenannte Verkehrssicherungspflicht, was bedeutet, dass du dafür sorgen musst, dass von deinem Eigentum keine Gefahr für Dritte ausgeht.
Hier sind einige konkrete Beispiele, wofür du diese Versicherung brauchst:
- Sachschäden: Stell dir vor, ein Sturm löst einen Dachziegel von deinem vermieteten Haus, der dann auf ein geparktes Auto fällt. Die Kosten für die Reparatur des Autos würden auf dich zurückfallen, da der Ziegel nicht hätte locker sein dürfen. Die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung würde in diesem Fall die Reparaturkosten übernehmen.
- Personenschäden: Wenn ein Fußgänger vor deinem Mietshaus auf einem nicht geräumten, vereisten Gehweg ausrutscht und sich verletzt, könntest du dafür haftbar gemacht werden. Die Versicherung würde dann für die Behandlungskosten und mögliche Schmerzensgeldforderungen aufkommen.
- Vermögensschäden: Angenommen, ein Baum auf deinem Grundstück wird bei einem Sturm entwurzelt und fällt auf die Straße. Für die Aufräumarbeiten muss die Straße gesperrt werden, wodurch die Müllabfuhr nicht durchkommt und am nächsten Tag eine zusätzliche Tour machen muss. Die daraus resultierenden Extrakosten würden unter die Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht fallen.
Die Versicherung bietet dir nicht nur finanziellen Schutz, sondern auch rechtliche Unterstützung. Sie prüft, ob Schadenersatzforderungen gegen dich berechtigt sind und wehrt unberechtigte Ansprüche ab. Dies wird als "passiver Rechtsschutz" bezeichnet.
Es ist wichtig zu beachten, dass du diese Versicherung nur benötigst, wenn du deine Immobilie nicht selbst bewohnst. Wenn du in deinem eigenen Haus wohnst, bist du in der Regel über deine private Haftpflichtversicherung abgesichert. Das gilt auch, wenn du als Eigenheimbesitzer einzelne Zimmer vermietest oder dein Zuhause gelegentlich als Ferienhaus anbietest.
Auch für unbebaute Grundstücke kann eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung sinnvoll sein. Zum Beispiel könntest du haftbar gemacht werden, wenn jemand in ein nicht ausreichend gesichertes Loch fällt, das du für einen Teich ausgehoben hast.
Bei der Auswahl einer Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung solltest du auf eine ausreichend hohe Versicherungssumme achten, idealerweise mindestens 3 Millionen Euro. Zudem solltest du prüfen, ob Schäden durch Bauarbeiten, Photovoltaik- oder Solaranlagen (falls vorhanden) und sogenannte Allmählichkeitsschäden (wie langsam entstehende Wasserschäden) abgedeckt sind.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Versicherung kein Freifahrtschein für Nachlässigkeit ist. Grobe Fahrlässigkeit, wie ein über Monate hinweg nicht repariertes Licht im Treppenhaus, könnte dazu führen, dass die Versicherung dir einen Teil der Kosten auferlegt.
Als Vermieter hast du die Möglichkeit, die Kosten für die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung auf deine Mieter umzulegen. Diese Praxis ist branchenüblich und im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen zulässig. Die Kosten zählen zu den Betriebskosten, die laut Betriebskostenverordnung auf die Mieter umlegbar sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung ein unverzichtbarer Schutz für Immobilieneigentümer ist, insbesondere für Vermieter. Sie bietet nicht nur finanzielle Absicherung, sondern auch rechtliche Unterstützung und hilft dir, deine Verkehrssicherungspflichten zu erfüllen. Mit der richtigen Versicherung kannst du beruhigt sein, dass dein Eigentum und dein finanzielles Wohl geschützt sind.
