Jobwechsel oder Einkommenserhöhung: Überprüfung des Finanzkonzepts
Ein Jobwechsel oder eine Einkommenserhöhung ist ein bedeutender Karriereschritt, der nicht nur berufliche, sondern auch finanzielle Veränderungen mit sich bringt. Um deine finanzielle Absicherung und Planung optimal anzupassen, solltest du in diesen Momenten dein persönliches Finanzkonzept überprüfen und gegebenenfalls aktualisieren. Besonders bei Versicherungen wie der Berufsunfähigkeitsversicherung und der Krankenversicherung sowie der betrieblichen Altersvorsorge können Anpassungen notwendig sein. Im Folgenden erhältst du einen Überblick, warum diese Anpassungen wichtig sind und was du beachten solltest:
1. Berufsunfähigkeitsversicherung anpassen
Wenn dein Einkommen steigt, erhöht sich auch der finanzielle Verlust, den du bei einer Berufsunfähigkeit erleiden würdest. Deshalb ist es ratsam, deine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zu überprüfen und die Leistungshöhe an das neue Gehalt anzupassen.
Wichtige Punkte:
- Deine Absicherungssumme sollte dem neuen Gehalt entsprechen, um im Ernstfall deinen Lebensstandard zu sichern.
- Im Rahmen der Nachversicherungsoption kann die BU Rente in der Regel ohne Gesundheitsfragen erhöht werden. Hierfür hast du aber meist nur 6 Monate nach dem Wechsel Zeit.
Was ist zu tun?
- Wir überprüfen die aktuelle BU-Rente und passen sie an dein neues Einkommen an.
- Kläre, ob deine neue berufliche Tätigkeit weiterhin mit der aktuellen Berufsunfähigkeitsversicherung abgedeckt ist oder ob Änderungen erforderlich sind.
- Wir überprüfen, ob eine Erhöhung ohne Gesundheitsfragen möglich ist und beantragen sie fristgerecht.
2. Krankenversicherung: Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV) prüfen
Bei einem höheren Einkommen oder einem Jobwechsel könnte es sein, dass du die Möglichkeit hast, von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die private Krankenversicherung (PKV) zu wechseln. Dies kann ab einem bestimmten Jahreseinkommen (die sogenannte Jahresarbeitsentgeltgrenze, die jährlich angepasst wird) eine interessante Option sein, sollte aber gut durchdacht werden.
Was solltest du beachten?
- Kosten: Die Beiträge in der PKV richten sich nach deinem Gesundheitszustand, Alter und gewünschten Leistungen. Sie können im Laufe der Zeit steigen, besonders im Alter.
- Leistungen: Die PKV bietet in der Regel umfangreichere Leistungen, wie z.B. Expertenbehandlung oder Einzelzimmer im Krankenhaus. Du kannst deine Versicherung nach deinen individuellen Bedürfnissen gestalten.
- Familie: In der PKV muss jedes Familienmitglied separat versichert werden, während in der GKV Familienmitglieder ohne eigenes Einkommen kostenfrei mitversichert sind.
Ein Wechsel in die PKV kann sich lohnen, wenn du langfristig mit einem hohen Einkommen rechnest und Wert auf zusätzliche Leistungen legst. Es ist jedoch wichtig, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen, da ein späterer Wechsel zurück in die GKV oft nur schwer möglich ist.
3. Betriebliche Altersvorsorge (bAV)
Bei einem Arbeitgeberwechsel ist die betriebliche Altersvorsorge ein entscheidender Punkt, den du im Blick behalten solltest. Viele Arbeitgeber bieten die Möglichkeit, Teile des Gehalts in eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) umzuwandeln. Allerdings ist diese Form der Altersvorsorge nicht immer lohnenswert und sollte daher gründlich geprüft werden.
Was solltest du beachten und wobei können wir helfen?
- Prüfe, ob der neue Arbeitgeber eine bAV anbietet: Nicht jeder Arbeitgeber stellt diese Möglichkeit zur Verfügung. Bei einem Wechsel ist es daher wichtig, die Konditionen zu vergleichen.
- Übertragbarkeit der bestehenden bAV: Falls du bei deinem alten Arbeitgeber bereits eine bAV hattest, kläre, ob diese auf den neuen Arbeitgeber übertragen werden kann.
- Kosten und steuerliche Effekte: Die bAV wird durch Entgeltumwandlung finanziert, was das Bruttogehalt reduziert und zunächst Steuervorteile bringt. Jedoch sind die späteren Rentenauszahlungen in der Regel voll steuer- und sozialversicherungspflichtig. Das solltest du in deine Entscheidung einfließen lassen.
Wann lohnt sich eine bAV?
- Eine bAV kann sich lohnen, wenn dein Arbeitgeber hohe Zuschüsse zur Entgeltumwandlung gibt. Ohne Arbeitgeberzuschuss kann die bAV durch hohe Verwaltungskosten und spätere Abgaben unattraktiv sein.
- Ein weiteres Kriterium ist die Laufzeit: Je länger die Ansparphase bis zum Rentenbeginn, desto höher ist der Zinseszinseffekt, der die bAV lohnenswerter machen kann.
4. Private Altersvorsorge und weitere Vorsorgeoptionen
Neben der betrieblichen Altersvorsorge gibt es auch die Möglichkeit, durch private Sparpläne oder Versicherungen für das Alter vorzusorgen. Ein höheres Einkommen bietet dir die Gelegenheit, deine Altersvorsorge gezielt zu erweitern.
Optionen zur Altersvorsorge:
- Wir prüfen, ob bestehende Verträge erhöht werden können, um gute Konditionen zu erhalten.
- Falls dein Budget sich erhöht, prüfen wir auch ob es weitere Vorsorgemöglichkeiten gibt, die sich für dich lohnen.
Fazit
Ein Jobwechsel oder eine Einkommenserhöhung erfordern eine umfassende Überprüfung deines Finanzkonzepts. Achte darauf, dass deine Berufsunfähigkeitsversicherung und Risikolebensversicherung dem neuen Gehaltsniveau entsprechen und prüfe, ob eine betriebliche Altersvorsorge bei deinem neuen Arbeitgeber sinnvoll ist. Ergänze dein Konzept gegebenenfalls durch private Vorsorgeoptionen und berücksichtige steuerliche Auswirkungen. Auf diese Weise stellst du sicher, dass deine finanzielle Sicherheit und Altersvorsorge optimal auf deine aktuelle berufliche Situation abgestimmt sind.
