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Unfallversicherung einfach erklärt

Die private Unfallversicherung: Ein umfassender Schutz

Die private Unfallversicherung ist eine Absicherung für den Fall, dass man durch einen Unfall eine dauerhafte körperliche oder geistige Beeinträchtigung erleidet. Sie zahlt eine vereinbarte Summe aus, wenn durch einen Unfall eine bleibende Invalidität zurückbleibt.

Wann und wofür zahlt die Unfallversicherung?

Die Eselsbrücke "PAUKE" wird in der Unfallversicherung verwendet, um die Kriterien für einen versicherten Unfall zu definieren. PAUKE steht für:

P - Plötzlich

A - von Außen

U - Unfreiwillig

K - auf den Körper

E - Einwirkendes Ereignis

Diese Eselsbrücke fasst die wichtigsten Merkmale eines Unfalls im Sinne der Versicherung zusammen:

  1. Der Unfall muss plötzlich und unerwartet eintreten.
  1. Es muss eine Einwirkung von außen auf den Körper geben.
  1. Das Ereignis muss unfreiwillig sein, also nicht absichtlich herbeigeführt.
  1. Es muss den Körper der versicherten Person betreffen.
  1. Es muss sich um ein konkretes Ereignis handeln.

Die PAUKE-Regel hilft dabei zu bestimmen, ob ein Vorfall als Unfall im Sinne der Versicherungsbedingungen gilt. Ereignisse, die nicht alle diese Kriterien erfüllen, werden in der Regel nicht als versicherter Unfall anerkannt.

Allerdings bieten viele moderne Unfallversicherungen einen erweiterten Unfallbegriff, der über diese strikte Definition hinausgeht. So können beispielsweise auch Vergiftungen, Erfrierungen oder bestimmte Eigenbewegungen (z.B. Verdrehen des Knies beim Sport) als Unfall gelten, obwohl sie nicht alle PAUKE-Kriterien erfüllen.

Die Unfallversicherung leistet bei allen Unfällen, die zu einer dauerhaften Beeinträchtigung führen - egal ob diese in der Freizeit, im Haushalt oder im Beruf passieren. Die Leistung wird in der Regel als Einmalzahlung ausgezahlt und soll helfen, die finanziellen Folgen eines Unfalls abzumildern.

Die Gliedertaxe und Progression

Ein zentrales Element der Unfallversicherung ist die sogenannte Gliedertaxe. Sie legt fest, welcher Invaliditätsgrad bei Verlust oder Funktionsunfähigkeit bestimmter Körperteile oder Sinnesorgane angesetzt wird. Beispielsweise entspricht der Verlust eines Armes in der Regel einem Invaliditätsgrad von 70%.

Die Progression ist eine Leistungssteigerung, bei der die Versicherungsleistung überproportional zum Invaliditätsgrad ansteigt. Bei einer 500% Progression würde beispielsweise bei einer 100%igen Invalidität die fünffache Versicherungssumme ausgezahlt werden.

Wichtigkeit einer guten Gliedertaxe und ausreichenden Versicherungssumme

Eine gute Gliedertaxe ist entscheidend für einen umfassenden Schutz. Sie sollte möglichst viele Körperteile und Sinnesorgane abdecken und faire Prozentsätze für deren Verlust oder Funktionsunfähigkeit vorsehen.

Ebenso wichtig ist eine ausreichend hohe Versicherungssumme, um im Ernstfall die finanziellen Folgen eines Unfalls adäquat abzufedern. Gerade bei niedrigeren Invaliditätsgraden von unter 25%, bei denen die Progression noch nicht greift, wird nur dann eine spürbare Leistung ausgezahlt, wenn die Versicherungssumme hoch genug ist (z.B. 100.000€ oder mehr).

Erweiterte Leistungen

Neben der Invaliditätsleistung gibt es diverse weitere Leistungen und Bedingungen, die bei der Bewertung eines Angebots wichtig sind. Beispiele dafür findest du im Artikel “Unfallversicherung Leistungen”.

Fazit

Eine Unfallversicherung ist sinnvoll für verschiedene Zielgruppen wie z.B.:

  1. Kinder:
  • Kinder haben ein erhöhtes Unfallrisiko, da sie Gefahren oft noch nicht richtig einschätzen können.
  • Jährlich verunglücken etwa 1,6 Millionen Kinder.
  • Die meisten Kinderunfälle passieren in der Freizeit, wo nur die private Unfallversicherung leistet.
  1. Personen mit erhöhtem Unfallrisiko:
  • Menschen, die gefährlichen Hobbys nachgehen oder Risikosportarten betreiben.
  • Motorradfahrer und andere Personen mit erhöhtem Unfallrisiko im Alltag.
  1. Selbstständige und Freiberufler:
  • Sie sind nicht automatisch über die gesetzliche Unfallversicherung abgesichert.
  1. Hausfrauen und Hausmänner:
  • Viele Unfälle passieren im Haushalt, wo kein gesetzlicher Versicherungsschutz besteht.
  1. Sportlich aktive Personen:
  • Sportunfälle sind häufig und werden von der gesetzlichen Unfallversicherung nicht abgedeckt.
  1. Ältere Menschen:
  • Sie haben ein erhöhtes Sturzrisiko aufgrund eingeschränkter Mobilität.
  1. Allgemein für Erwachsene:
  • Um die finanziellen Folgen von Unfällen in der Freizeit abzufedern, die nicht von der gesetzlichen Unfallversicherung abgedeckt sind.

Eine private Unfallversicherung ist besonders sinnvoll, um Versicherungslücken der gesetzlichen Unfallversicherung zu schließen und sich gegen finanzielle Belastungen nach Unfällen außerhalb der Arbeit abzusichern. Sie bietet einen individuellen, weltweiten Schutz rund um die Uhr und kann je nach Bedarf angepasst werden.

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Eine Unfallversicherung ersetzt keineswegs eine Berufsunfähigkeitsversicherung! Nur ein sehr geringer Anteil der Berufsunfähigkeiten sind durch einen Unfall verursacht. Das Einkommen sollte daher besser über eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder ggf. eine Grundfähigkeitsversicherung abgesichert werden.

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